Nachwuchsschützen treffen sich in Hochbrück

Es ist Anfang Juni. Auf der Olympia-Schießanlage in Hochbrück herrscht Hochbetrieb. Der Schützennachwuchs aus allen bayerischen Bezirken misst sich. In allen Disziplinen. Wie erfolgreich die Kaderarbeit in den Bezirken gelungen ist, zeigt sich hier. Auch bei den Bogenschützen. Und um die geht es jetzt.

Es ist ein unglücklicher Termin an dem der diesjährige Bayernpokal stattfindet. Zumindest für München. Dieser Samstag markiert exakt die Mitte der bayerischen Pfingstferien. Und wo sind die Einwohner der nördlichsten Stadt Italiens in dieser Zeit? Jeder weiß es, unser Fachverband ignoriert es. Oder ließ sich einfach kein anderer Termin finden? Schade jedenfalls, denn üblicherweise wird die Nachwuchsarbeit im Landesverband sehr groß geschrieben.

Viele Bezirkstrainer sind also gezwungen zu improvisieren. Würden alle gern mit ihrer Top-Besetzung ins Rennen gehen, müssen sie heuer erst einmal schauen, welche Nachwuchssportler überhaupt da sind. München kriegt eine komplette Mannschaft zusammen. Dank des ehrgeizigen Engagements der Bezirkstrainer und der tollen Unterstützung der Vereinstrainer sowie der Nachwuchsschützen.

Starke Konkurrenz aus Ober- und Niederbayern

Aber auch die schärfsten Konkurrenten aus Ober- und Niederbayern treten vollständig an. In Bestbesetzung? Wer weiß. Wegen einer Terminkollision im vergangenen Jahr, fehlte Oberbayern im letzten Jahr komplett. Es kam zu einem Zweikampf zwischen München und Niederbayern. München verfehlte den Sieg nur knapp. Sehr knapp. Es fehlte ein Ring! Niemals soll sich das wiederholen. Und das Dejavu bleibt aus. Mit 199 Ringen Abstand verweisen die Nachwuchssportler vom BC Ismaning, PSV München, Tassilo Schützen Aschheim, TSV Waldtrudering, Schützenfreunde Oberhaching und Bayernwerk SG Ostbayern die Niederbayern in diesem Jahr auf Rang drei. Oberbayern holt erwartungsgemäß Platz eins. Mit Top-Besetzung, so die Münchener Bogentrainer, wäre ein Sieg für München drin gewesen.

Die Wettkampfbedingungen aber waren schwierig. Nicht nur in der Vorbereitung. Auch am Wettkampftag. Bei angenehmen Temperaturen beginnt um 11 Uhr das Einschießen. Wer Hochbrück kennt, weiß, dort gibt es Wind. Oftmals unberechenbaren Wind. Auch an diesem Tag. Die intensive Vorbereitung der Münchener Sportler bei den letzten Kaderlehrgängen trägt nun ihre Früchte. Viele Kaderschützen können ihre volle Leistung abrufen und manche wachsen sogar über sich hinaus. Auch die Münchener B-Schüler können auf der Ringauflage zeigen, was in ihnen steckt. 

Ich bin doch zum Schießen hier

Es folgt der Sonderwettkampf. Hier geht es um Geschicklichkeit und Koordination. Eine zweite Runde auf die Ringauflage wird zu Gunsten dieses Sonderwettkampfs nicht geschossen. Warum eigentlich? „Ich bin doch zum Schießen hier“ hört man hier und da von den Teilnehmern. Dennoch meistern die Münchener Nachwuchsschützen auch diesen Teil.

In den Einzelwertungen holen zwei Münchener Bogenschützen jeweils Silber. Andrea Klinger (PSV München) setzt sich bei den Junioren mit 527 Ringen auf Platz 2 und bei den Schülern erreicht Viacheslav Bielskyi (PSV München) mit 626 Ringen ebenfalls den zweiten Platz. Mit nur drei Ringen Abstand zum Erstplatzierten.

Schade, dass beim Bayernpokal nicht die jeweiligen Mannschaften der einzelnen Disziplinen geehrt werden, sondern nur die Einzelplatzierungen nach Jahrgangsklasse. Das lässt den Teamgedanken und den Teamwettkampf stark in den Hintergrund treten. Insbesondere bei den Bogenschützen. Sie sind zahlenmäßig den Teilnehmern der Kugeldisziplinen deutlich unterlegen. 

München ist klein, aber stark

Klar, dass der Bezirk München in der Gesamtwertung inklusive aller Kugeldisziplinen nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Der Gesamtsieg des Bayernpokals geht daher 2023 wieder an den Bezirk Oberbayern. Hinter der Schusslinie hört man dann auch schon mal, dass vom „Oberbayernpokal“ gesprochen wird. Aber nun: Der weitaus größte Schützenbezirk im BSSB, gemessen an den Mitgliederzahlen von 2020, ist nunmal Oberbayern. Gefolgt von Schwaben, wo statistisch 62% der Mitglieder Oberbayerns organisiert sind. Niederbayern kommt auf 41%, Mittelfranken auf 36%, Unterfranken und Oberfranken jeweils auf 21%, die Oberpfalz auf 17%. Schlusslicht ist München. Mit gerade mal 1/15 der Mitglieder, die in Oberbayern organisiert sind (6,5%).

Der Bayernpokal ist einfach ein besonderer Wettkampf. Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt. Sportler wechseln die Wettkampfklasse, sind im Urlaub oder es gibt andere Unwägbarkeiten, wie z.B. Terminüberschneidungen. Herausforderungen, denen sich die Sportler und insbesondere die Trainerteams auch 2024 wieder stellen müssen. München freut sich drauf!

Und München – hier die Bezirksjugend – unter der Leitung von Sandra Seethaler sorgt beim diesjährigen Bayernpokal auf der Olympia-Schießanlage in Hochbrück für Getränke und Erfrischungen aller Teilnehmer. Herzlichen Dank.

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