Hast du sowas schon gesehen? Vier Tage Bogensport extrem. Pro Tag kämpfen knapp 130 Schützen um die Landesehre. Über 500 insgesamt. In den Klassen, die auf internationaler Ebene geschossen werden, gibt es nach den Qualifikationsrunden ein Finalschießen. Zweikampf pur. Spannend und sowohl publikums- als auch medienwirksam. Und wenn du nicht selbst bei der „Bayerischen“ dabei sein kannst – weder als Schütze noch als Zuschauer – dann kannst du das Geschehen – z. B. über www.m-bogen.de – per Liveticker verfolgen. Alle 6 Pfeile erstellt das Auswertungsteam vor Ort eine Ergebnisliste und stellt diese online. So bist du bestens informiert. Die Quelle dafür ist www.bogenfax.de.

Das Beste aber – und ich bin überzeugt, das gibt es nur in Bayern – ist die Übertragung der Finals per Livestream. Du sitzt zu Hause und verfolgst das Finalschießen in Echtzeit. Ein professionelles Kamerateam und hervorragende Kommentatoren bringen dir die „Bayerische“ ins Wohnzimmercouch oder wo du dich auch immer gerade aufhältst. Was für ein Aufwand. Alles für dich und für unseren Bogensport.

So etwas funktioniert nur mit großem Engagement und persönlichem Einsatz. Beides bringen die Sportleitung des BSSB, das Hausmeisterteam auf der Olympia-Schießanlage und ganz besonders Landesbogenreferent Stefan Fent mit allen seinen „Helfern“ mit. Kampfrichter, Auswertung, Ampelsteuerung, Bürokrams. Alles muss laufen, damit dem Schützen und den Zuschauern ein solch tolles Erlebnis möglich wird. Viele, viele Helfer sind notwendig. Die meisten davon bemerkt der Schütze gar nicht. Dieser – der Schütze – schießt seinen Wettkampf, erwartet einen reibungslosen Ablauf und geht dann wieder. Manchmal sogar noch vor der Siegerehrung. Die „Helfer“ aber sind zum Teil schon am Mittwoch vor Ort und haben erst am Sonntag Nachmittag Feierabend.

Ups, diese Sequenz ist nun doch länger geworden als beabsichtigt. Aber denk mal drüber nach, ob nicht auch du irgendwo helfen kannst. Die Hilfe mit dem geringsten Aufwand ist ein Dankeschön.

Aber nun zu den Schützen. So engagiert die ehrenamtlichen Funktionäre und Helfer sind, so engagiert und leistungsstark sind auch unsere Schützen in Bayern. Diesmal ganz besonders die aus dem Schützenbezirk München.

Das München-Duell bei den Juniorinnen

Insgesamt qualifizieren sich 52 Münchener Bogenschützen für die Bayerische Meisterschaft. Ein Viertel davon sind Jugendliche, bzw. Schützen der Schüler-, Jugend- und Juniorenklassen. Nahezu alle gehören dem Bezirkskader an um den sich Andi und Christian kümmern. Eine Woche vor der Bayerischen organisieren beide einen speziellen Kaderlehrgang allein zur Vorbereitung auf dieses Event. Feinschliff sozusagen und mentale Power vermitteln. Klar, dass mindestens einer der beiden während des Wettkampfs bei seinen Schützlingen ist. Immer. Und die Schützlinge bedanken sich in dem sie zeigen was in ihnen steckt.

Bronze für Christina Rautenberg von den Tassilo Schützen Aschheim bei den Juniorinnen Recurve. Im Bronzefinale setzt sie sich gegen ihre Kaderkollegin Andrea Klinger (PSV München) durch. Platz 3 für Christina und Platz 4 für Andrea nach einem spannenden München-Duell um die vordersten Plätze auf Landesebene.

Der Bezirkskader München räumt ab auf der „Bayerischen“ 

In den Schüler- und Jugendklassen wird kein Finale geschossen. Nach insgesamt 60 Wertungspfeilen holen sich sowohl Viacheslav Bielsky (PSV München) in der Schülerklasse A Recurve als auch der Blankbogenschütze Corbinian Meyer (Jugendklasse) vom BC Keltenschanze München die Silbermedaille. Darüber hinaus gibt es eine Menge weiterer guter Platzierungen für die Münchener Jungschützen. Nahezu alle liegen in der vorderen Hälfte des jeweiligen Teilnehmerfelds.

Juniorinnen Recurve

  • Platz 3: Christina Rautenberg, Tassilo Schützen Aschheim
  • Platz 4: Andrea Klinger, PSV München
  • Platz 8: Kira Zimmermann, PSV München
  • Platz 12: Isabella Löffler, Tassilo Schützen Aschheim

Jugend

  • Platz 2: Corbinian Meyer, BC Keltenschanze (Blankbogen)
  • Platz 5: Lena Werner, Tassilo Schützen Aschheim (w, Recurve)
  • Platz 7: Malwina Chmura, BC Ismaning (w, Recurve)
  • Platz 8: Benedikt Kienle, PSV München (m, Recurve)
  • Platz 10: Sahra Lühdorf, Tassilo Schützen Aschheim (w, Recurve)

Schüler A/m Recurve

  • Platz 2: Viacheslav Bielsky, PSV München
  • Platz 6: Julian Weise, BC Ismaning
  • Platz 8: Johannes Berner, SV Gartenstadt-Trudering

Schüler B/m Recurve

  • Platz 4: Maximilian Jochmann, BC Ismaning

Wahnsinn! Zwei Münchenerinnen im Goldfinale

Nun zu den Erwachsenen und zu einem weiteren Highlight dieser Meisterschaft. Für die Münchener Bogenszene wohl zu DEM Highlight dieser Bayerischen Meisterschaft WA Bogen Halle 2023. Zwei Münchenerinnen trafen ja schon im Bronzefinale der Juniorinnen aufeinander. Aber zwei Münchener Recurve-Damen lassen es sich nicht nehmen, sogar das Goldfinale gegeneinander auszuschießen. Es ist kaum zu glauben. Bei einer in München ausgetragenen Landesmeisterschaft schießen zwei Münchener Bogenschützinnen um Gold und Silber, also um die besten zwei Plätze! Laura Scherler vom PSV München und Veronika Kreuzpointner von den Tassilo Schützen Aschheim. Ich persönlich konnte leider nicht vor Ort sein, habe aber den Livestream gebannt verfolgt. Sozusagen aus der ersten Reihe. Dank toller Kameraführung und Kommentaren fühlte ich mich als sei ich vor Ort.

Insgesamt sieben Münchener Bogenschützen im Finale

Überhaupt ins Finale schaffen es sieben Münchener Bogenschützen. Laura Scherler (Damenklasse Recurve) startet von Position eins der Qulafikationsrunde und verteidigt ihr Gold bis zum Schluss. Veronika Kreuzpointner (Damenklasse Recurve) kommt von Position sechs und holt sich dann Silber. Dagmar Kreikemeyer (PSV München, Damen Recurve) verbessert sich im Finale um zwei Plätze auf Rang fünf. Bei den Herren Recurve qualifiziert sich als einziger Münchener Bogenschütze Tobias Edlböck vom PSV München für das Finale der besten Acht. Er startet von Position sechs und kämpft sich bis ins Goldfinale. Ein harter Kampf. Letztlich muss er sich nur dem Gewinner der Qualifikationsrunde geschlagen geben und erkämpft sich die Silbermedaille. Ins Compoundfinale schafft es nur einer aus München. Bogdan Barzu vom BC Keltenschanze. In der Qualifikationsrunde erreicht er Platz fünf und trifft im Viertelfinale auf den Viertplatzierten der Vorrunde. Bogdan steht erstmals im Finale. „Ein Finalkampf ist nochmal etwas ganz anderes“, fasst er seine Erfahrung zusammen und beendet das Viertelfinale mit nur drei Ringen Abstand gegen den späteren Goldmedaillengewinner.

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